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Dienstag, 8. März 2016

nur die allerdümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber....// sondern auch die Beinahe-Insolvenz eines Schwester-Unternehmens von Ekosem-Agrar. Ekotechnika, deutsche Holding eines russischen Landmaschinenhändlers, hatte 2015 nur durch einen Tausch der Anleihe in Aktien die Insolvenz vermeiden können. Dies kostete die Gläubiger rund 90 Prozent ihres investierten Vermögens – sofern der Aktienkurs nicht noch deutlich steigt.


Mittwoch, 9. März 2016

nur die allerdümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber....// sondern auch die Beinahe-Insolvenz eines Schwester-Unternehmens von Ekosem-Agrar. Ekotechnika, deutsche Holding eines russischen Landmaschinenhändlers, hatte 2015 nur durch einen Tausch der Anleihe in Aktien die Insolvenz vermeiden können. Dies kostete die Gläubiger rund 90 Prozent ihres investierten Vermögens – sofern der Aktienkurs nicht noch deutlich steigt.

MittelstandsanleihenGläubiger streiten um Ekosem-Agrar

Ekosem-Agrar fordert von seinen Gläubigern eine Verlängerung der Anleihen-Laufzeit ohne zusätzliche Kompensation. Nicht alle Gläubiger sind einverstanden. Der Fall Eno Energy zeigt: Kompromisse sind möglich.
© DPARussische Milchkühe: Erfolgversprechendes Geschäft oder Hoch-Risiko-Anlage?
Die Pleite von German Pellets zieht beim Thema Mittelstandsanleiheinsolvn derzeit die Aufmerksamkeit auf sich. Doch auch anderswo sorgen sich Anleger um ihr Geld. Beim Agrarunternehmen Ekosem-Agrar, der deutschen Holding des russischen Milchproduzenten Ekoniva, geht es immerhin um 128 Millionen Euro.
Mit einem wesentlichen Unterschied: Ekosem-Agrar ist nach eigenem Bekunden weit entfernt von einer Insolvenz. Dennoch sollen Mitte des Monats die Gläubiger der Anleihen, die 2017 oder 2018 fällig werden, einer Verlängerung der Laufzeit um vier Jahre zustimmen. Dies soll dem Unternehmen die finanzielle Flexibilität bringen, das laufende Investitionsprogramm zum Ausbau der Marktführerschaft im russischen Milchmarkt fortzuführen.
  EKOSEM-AGRAR GMBH...08.03.2016 10:59 Uhr
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Sorgen macht den Anlegern dabei nicht nur die politische und wirtschaftliche Lage Russlands, sondern auch die Beinahe-Insolvenz eines Schwester-Unternehmens von Ekosem-Agrar. Ekotechnika, deutsche Holding eines russischen Landmaschinenhändlers, hatte 2015 nur durch einen Tausch der Anleihe in Aktien die Insolvenz vermeiden können. Dies kostete die Gläubiger rund 90 Prozent ihres investierten Vermögens – sofern der Aktienkurs nicht noch deutlich steigt.
Die Renditen der Ekosem-Anleihen von 47 beziehungsweise 27 Prozent zeugen davon, dass das Risiko hoch eingeschätzt wird. Die Rating-Agentur Creditreform hat die Bonitätsnote innerhalb von vier Jahren um insgesamt sechs Noten auf zuletzt „CCC“ und damit an das Ende der Skala gesenkt. Und im vergangenen Geschäftsjahr sank der operative Gewinn bei stagnierendem Umsatz in Euro um 15 bis 25 Prozent. Finanzvorstand Wolfgang Bläsi vertritt dagegen mit Hinweis auf die produzierten Milchmengen die Auffassung, das operative Risiko der Anleihen sei seit 2011 gesunken.
  EKOSEM-AGRAR GMBH...08.03.2016 11:48 Uhr
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Aktueller Kurs65,00 
Veränderung zum Vortag-2,00 (-2,99 %)
Volumen heute133,0 Tsd. Stück
52 Wochen Hoch100,00
52 Wochen Tief53,85
Eine zusätzliche Kompensation für die Laufzeitverlängerung bietet Ekosem-Agrar nicht an. Im Gegenteil, so Bläsi, hätte man „auch eine Verringerung des Zinssatzes für die Verlängerung vorschlagen können. Nach sechs Wochen Diskussion wäre dann im Konsens herausgekommen, ihn unverändert zu lassen, und alle wären womöglich glücklich gewesen.“ Die Investoren profitierten weitere vier Jahre von den attraktiven Zinskonditionen, heißt es überdies von Ekosem-Agrar.
Einige Gläubiger sind indes unzufrieden und fordern unter anderem eine Eigenkapitalfinanzierung. Ekosem bestreitet nicht, dass dies möglich wäre. Das Unternehmen argumentiert jedoch, dass die Anleiheinvestoren kein Interesse daran haben könnten, „wenn wir Unternehmensanteile zum Schleuderpreis veräußern“ und damit „die Umsetzung des derzeit geplanten Investitionsprogramms gefährden“. Unsinn, sagen Investoren wieder. Die Gläubiger wollten nur ihr Geld zurück. Auch sei die geplante Reduzierung der Bankschulden zu Lasten der Anleiheverbindlichkeiten der falsche Weg. Ekosem hingegen argumentiert, frei werdende Sicherheiten kämen den Anleihegläubigern zugute.
Besichern will man die Anleihe dennoch nicht. Das sei in der Praxis nicht möglich, weil in Russland Land nicht einfach so von Ausländern erworben werden könne. Eine Besicherung wären „dermaßen komplex und teuer, dass daran kein Gläubiger Interesse haben dürfte“.
Rückendeckung erhält der Konzern von einem Großgläubiger, der Stiftung des SAP-Gründers Dietmar Hopp: Man habe das nötige Vertrauen, dass Ekosem „die derzeitige Finanzkrise, die vor allem auf politische Entwicklungen zurückzuführen ist, überwindet, wenn man ihr den erforderlichen längeren Atem zugesteht“, heißt es auf Anfrage dieser Zeitung. Die Zinskonditionen seien unverändert attraktiv. Die Stiftung muss es wissen, denn sie und Ekosem-Agrar verbindet einiges: Nur acht Hausnummern trennen beide in Walldorf. Und die Anleihen wurden von der Investmentbank Equinet plaziert, an der die Familie Hopp beteiligt ist.

Kompromiss bei Eno Energy

Dass Kompromisse möglich sind, zeigt der Fall des Windenergie-Unternehmens eno energy. Auch dieses hatte zunächst von den Gläubigern eine Verlängerung der Laufzeit um drei Jahre gefordert, weil es dies als günstigste Finanzierungsvariante erachtete. Zunächst hieß es sogar, dass im Falle einer Nichtverlängerung der Anleihe die Rückzahlung nicht gesichert sei.
Eno Energy stieß jedoch trotzdem auf Widerstand, vor allem von der Restrukturierungsberatung One Square und der Vermögensverwaltung Murphy & Spitz. Ende Februar einigten sich Unternehmen und Gläubiger schließlich zum einen darauf, die Laufzeit der Anleihen nur um 21 Monate zu verlängern. Zum anderen erhalten die Gläubiger einen Bonus zum ursprünglichen Laufzeitende und bei vorzeitiger Rückzahlung sowie Sicherheiten und Informations- und Mitspracherechte.

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